Am 05. und 06. Oktober 2023 fand im Umweltforum Berlin die Jahreskonferenz „Forum Privatheit 2023: Data Sharing – Datenkapitalismus by Default?“ statt. Das Projekt WearPrivate war mit einem Poster zum Thema „Data Sharing im Kontext digitaler Selbstvermessung“ vertreten.

Die Tagung verfolgt das Ziel, Data Sharing sicherer und gerechter zu machen. Dafür müssen sowohl berechtigte Informations- und Nutzungsinteressen als auch die Privatheit derer betrachtet werden, die ihre Daten in verschiedenem Umfang teilen wollen. Um das zu erreichen, werden Möglichkeiten und Hindernisse des Datenteilens in einer globalisierten Welt mittels zahlreicher Fachvorträge eruiert.

Das Teilen von Daten (Data Sharing) gehört zur vernetzten Gesellschaft dazu. Ob ganz bewusst bei Instagram und Co. oder „nebenbei“ durch die Nutzung von Smartwatches, Streamingdiensten oder dem Bonuspunkteprogramm im Supermarkt. Gerade die Verbreitung sogenannter Wearables, kleiner Computer, die am Körper getragen werden und potentiell jederzeit Daten generieren, nimmt immer weiter zu. Auch der Einsatz dieser Geräte im Arbeitskontext ist denkbar. Beleuchtet werden verschiedene Aspekte dieses Themas. So soll einerseits die Rechtsgrundlage für die Verarbeitung personenbezogener Daten im Beschäftigtenkontext, § 26 BDSG, vor dem Hintergrund des Urteils C-34/21 des EuGHs zum beinahe wortgleichen § 23 HDSG betrachtet werden. Darüber hinaus wird auch die europäische Datenstrategie und insbesondere der Data Act eine Rolle spielen. Die europäische Union hat mit dem Data Act mit dem Aufbau eines rechtlichen Rahmens für das Data Sharing begonnen. So sollen die Daten einem größeren Kreis von Empfängern zugänglich werden, unter anderem den Nutzerinnen und Nutzern selbst sowie Forschung und Journalismus. Dateninhaber sollen infolgedessen dazu verpflichtet werden, Daten aus vernetzten Geräten zu teilen. Damit kann der Datenaustausch zugunsten von Innovationen und Stärkung des Gemeinwohls erleichtert werden. Da Wearables zu den vom Data Act erfassten IoT-Geräten gehören, fallen auch Wearabledaten unter die Vorschriften dieses Rechtsakt.

Neben diesen rechtlichen Fragen waren auch technische Aspekte des Teilens von Daten sowie vor allem mögliche Schutzmaßnahmen, wie Anonymisierung, ein Teil des Posterbeitrages von Simone Salemi, Bianca Steffes und Nils Wiedemann.